Frühjahr 2020: Agathe muss wegen der Corona-Pandemie den historischen Lesesaal der Universitätsbibliothek in Tübingen verlassen. Vor dem Bonatzbau trifft sie Franke beim Gärtnern und macht ihrem Ärger Luft, denn "Studieren ohne Bib ist wie Gärtnern ohne Schaufel" - aber Franke hat eine Idee.
Zu Kapitel 1Franke und Agathe mogeln sich zurück in den Lesesaal. Vor dem Wandgemälde glaubt Agathe verrückt zu werden: Franke flüstert "Sissy! Wir brauchen Deine Hilfe!" - und Odysseus, der gerade noch ein Totenopfer dargebracht hat, spaziert aus dem Gemälde. Franke und Odysseus sind befreundet. Agathe kennt er, weil sie häufig dort lernt. Es stellt sich heraus, dass Odysseus um 1900 einmal in Chicago war - und sich deshalb mit den Themen, für die Agathe sich interessiert, ein wenig auskennt. Er schlägt Agathe und Franke vor, doch auch einfach mal dort hinzufahren.
Zu Kapitel 2Die Reise in die Vergangenheit startet bei der Anlegestelle am Hölderlinturm in Tübingen. Von hier aus segeln Agathe und Franke nach Chicago. Auf der Fahrt erzählt Agathe, was es in Hull House so alles gibt. Schließlich kommen die beiden im Sommer 1893 in Chicago an: Sie landen unwissentlich in einem Sweatshop und erleben die Ausbeutung der Näherinnen. Die beiden finden hinaus und stehen auf einer vermüllten Straße im 19. Bezirk, dem ärmsten Stadtteil Chicagos. Gerade vor ihnen sorgt Jane Addams, eine der Hull House-Gründerinnen dafür, dass die Müllabfuhr ihre Arbeit macht. In diesem Moment kommt Florence Kelley aus einem Haus, dessen Bewohner*innen sie für die Studie "Hull House Maps and Papers" befragt, in der es um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen geht, die in der Gegend von Hull House wohnen. Nachdem alle vier Bekanntschaft miteinander gemacht haben, spannt Kelley Agathe und Franke für ihre letzte Befragung an diesem Tag ein. Und wie der Zufall es so will, ist diese ausgerechnet bei den Liporellis, der Verwandtschaft von Odysseus. Die beiden Protagonist*innen werden Zeug*innen der prekären Lebensumstände, die damals die Normalität darstellten. Auf dem Weg ins Hull House erzählt Florence Kelley von der geplanten Sozialstudie: die Hull House Maps & Papers. Im Hull House angekommen gibt es dann erst einmal Tee und Gebäck.
Zu Kapitel 3Florence Kelley regt sich vor Jane Addams und Ellen Gates Starr über die Hürden für die Veröffentlichung der Maps and Papers auf. Noch schlimmer ist für die drei aber der Anspruch, den die Universität von Chicago auf das Hull House erheben will: das Settlement als soziologisches Labor? Ein solches Verständnis erregt den Widerspruch der Siedlerinnen. Und Agathe und Franke? Die schippern immer noch hoffnungslos und seekrank durch Raum und Zeit. Es ist 1895: Florence Kelley jubelt: endlich sind die Hull House Maps und Papers veröffentlicht! Agathe und Franke geben auf und segeln zurück nach Chicago. Auf dem Weg zurück berichtet Agathe Duygu in einer E-Mail von ihren Erlebnissen in Hull House.
Zu Kapitel 51896: Im Speisesaal von Hull House findet ein festliches Abendessen statt, als Agathe und Franke hineinplatzen. Ellen Gates Starr, Jane Addams, Florence Kelley stehen mit John Dewey und George Herbert Mead zusammen. Gemeinsam sprechen sie einen Toast aus. Mit am Tisch sitzen Kinder, ein vorwitziges davon berührt fasziniert eine Kerzenflamme und verbrennt sich. Anhand dieses Beispiels erklärt John Dewey Franke seine Erziehungsphilosophie. Jane Addams, George Herbert Mead und Agathe beteiligen sich am Gespräch, in dem unter anderem der Chicagoer Pragmatismus zusammengefasst wird.
Zu Kapitel 6Agathe und Franke packen ihre Koffer und gehen hinunter zu ihrer Abschiedsparty, die bereits in vollem Gange ist. Im Morgengrauen werden sie an ihr Schiff begleitet.
Zu Kapitel 7